1491 - 1798
Abt Ulrich Rösch errichtete 1491 das Oberbergeramt, einen von vier neuen Verwaltungsbezirken des Klosterstaates. Das Amt umfassste die Gemeinden Gossau, Oberdorf, Niederwil, Oberarnegg, Waldkirch und Sitterdorf. Es wurde von einem Vogt mit Sitz auf Schloss Oberberg regiert.
Die 29 Vögte des Oberbergeramtes hatten insbesondere die Gemeinden zu beaufsichtigen und Gemeindeversammlungen (Wahlgemeinden) abzuhalten. Sie prüften ferner die Kirchenrechnungen und die Rechnungsablagen von verbeiständeten Waisen und Witwen. Ab dem 17. Jahrhundert waren sie zudem einbezogen in die Glaubensorge und mussten Sittenmandate durchsetzen. Schliesslich waren sie Untersuchungsbehörde, Vorsitzender des Gerichts und zuständig für den Vollzug von Strafen und Bussen.
Da der Abt die Hochgerichtsbarkeit ausüben durfte, wurden auf Schloss Oberberg auch Todesurteile gefällt.